Koordinative Fähigkeiten
Koordinative Fähigkeiten werden im allgemeinen Sprachgebrauch als Koordination bezeichnet. Neben der Kondition ist die Koordination die zweite große Voraussetzung zur Erbringung sportliche Leistung. Man versteht meistens darunter, Arme und Beine „koordiniert“ zu bewegen, oder das Gleichgewicht zu halten. Man spricht auch oft von schlechter Koordination, wenn Bewegungen „unrund“ aussehen oder mit übermäßigem sinnlosen Krafteinsatz durchgeführt werden. Sportwissenschaftlich ist Koordination das Zusammenwirken von Zentralem Nervensystem (ZNS) und der Muskulatur. Also die Aufnahme von Reizen und Verarbeitung in Bewegung. Nebenbei ist die Abfrage der Koordinativen Fähigkeiten eine beliebte Frage in Klausuren im Sportstudium.
Deshalb der Merksatz: DORKRUG
– Differenzierung
– Orientierung
– Reaktion
– Kopplung
– Rhythmisierung
– Umstellung
– Gleichgewicht
Zu den einzelnen Punkten
Differenzierung
Feinabstimmung einzelner Bewegungsphasen so, dass die eine hohe Genauigkeit der Bewegung und Ökonomie zustande kommt.
Orientierung
Das Wissen, wo der Körper sich im Raum befindet und Ihn zielgerichtet zu bewegen
Reaktion
Schnelle und zweckmäßige Reaktion auf Reize
Kopplung
Teilkörperbewegungen zu einer harmonischen Gesamtbewegung „koppeln“
Rhythmisierung
Einen von außen vorgegebenen oder verinnerlichten Rhythmus in der Bewegung umzusetzen
Umstellung
Bewegungen an veränderte äußere Gegebenheiten anpassen
Gleichgewicht
Gleichgewicht halten, bzw. wiederherzstellen.
Gute Koordinative Fähigkeiten sind vor allem in solchen Sportarten gefragt, die viele unterschiedliche Bewegungen umfassen und bei denen äußere Einwirkungen (Umgebung, Gegner) eine große Rolle spielen. Sämtliche Ballsportarten, Tanzen, Turnen, Eiskunstlauf etc. Bei starken körperlichen Belastungen schützt die Koordination vor Verletzungen, z.B. Skifahren. Man kann auf Reize von außen schnell und angemessen reagieren.
Eine hohe Koordination fordert auch das golfspielen, vor allem durch die Präzision der Bewegung. Aber auch scheinbar monotones Krafttraining oder Ausdauertraining fordert ein Mindestmaß Koordination, um die Bewegungen korrekt auszuführen um Sportverletzungen, Überlastungen oder Übertraining zu vermeiden.
Koordination im Alltag
Wie Koordination im Alltag auch aussehen kann, hab ich selbst bei einem Zypern Urlaub bemerkt durch die Umstellung auf den Linksverkehr. Am Anfang habe ich noch regelmäßig beim Abbiegen Scheibenwischer statt Blinker eingeschalten und mich regelrecht gefürchtet vor dem ersten Kreisverkehr. Am Ende des Urlaubs hat alles gepasst und ich bin sogar wesentlich konzentrierter gefahren als zu Hause.
Das die Fähigkeiten wichtig sind, merkt man meistens erst, wenn sie fehlen. Gerade im Alter wird das auffällig. Fehlende Reaktionsfähigkeit, Orientierung und Gleichgewicht kann häufig zu Stürzen und Verletzungen führen. Noch gefährlicher ist es im Straßenverkehr. Oder Bewegungen werden so ausgeführt, dass Sie unnötig anstrengend oder einfach nicht durchführbar sind. Deshalb ist Training im Alter auch wichtig. Mit einfachen Übungen kann Ihnen Ihr Personal Trainer zeigen, wie Sie den Alltag meistern und lange gesund bleiben.
Zum Nachlesen und Vertiefen: Wikipedia Koordination Motorik